Der Entschluß
oder
warum man einen Hund abgibt

Seit einigen Monaten habe ich viel gegrübelt und mit meinem Mann diskutiert.... Der Auslöser waren einige Telefonate mit unserem Tierarzt über Canny und ihre letzte Scheinschwangerschaft. Er meint, Canny würde nur noch sehr schlecht ovulieren, also keinen Eisprung mehr haben. Das ist natürlich ganz schlecht für eine  Zuchthündin, sie bekommt dann keine Welpen mehr. Tja, ob man mit Hormonen nachhelfen sollte? Eher nicht, ich denke, das muß man nicht weitervererben. Also ist Canny’s Karriere als Zuchthündin vorbei.

Für Canny ist das sicher nicht schlimm, aber für mich als kleiner Züchter schon. Meine süße  Canny....Sie wird nun 6 Jahre alt, kein Alter für einen echten Parson. Aber bei uns ist der Platz für Hunde begrenzt. Wir wollen unsere Hunde mitnehmen, wenn wir wegfahren, das geht nur mit maximal 3 Hunden. Und wenn man gerne weiterzüchten möchte, dann muß man schmerzhafte Entscheidungen treffen. Sehr schmerzhafte Entscheidungen, vor allem, wenn es darum geht, einen lieb gewordenen Hund wegzugeben. Canny ist mein Herzenshund, sie ist eine Prinzessin, die am liebsten alleine auf der Couch rumprinzesst, nicht leiden mag, wenn ein anderer Hund zu ihr kommt und kuscheln möchte. Gekuschelt wird nur mit Frauchen oder Herrchen. Wenn der andere Hund sich dann bei Frauchen vordrängelt, dann geht man eben weg, man ist zu eigen um sich zu streiten um den schönen Platz auf dem Schoß.

Ich möchte die Kleine gerne behalten, aber mein Mann hat schon recht, aus Vernunftsgründen geht das  eben nicht. Das sind die wirklich schweren und traurigen Seiten eines Züchterlebens. Ich glaube, die meisten Züchter geben ihre Hunde nicht leichtfertig ab und weinen ihnen im Stillen viele Tränen nach. Aber wenn man sich gut  um die Hundeschar kümmern möchte, die man zu Hause hat und keine Zwingerhaltung mag, dann bleibt einem manchmal nichts anderes übrig.

Es hat sich zum Glück etwas sehr Schönes ergeben.  Wir haben nicht gewußt, daß die Schwägerin  sich schon seit langer Zeit mit dem Gedanken trägt, einen Parson anzuschaffen und sie nimmt Canny mit Kußhand. So bleibt die Kleine “in der Familie”, wird nicht in fremde Hände gegeben und das tut mir auch gut. Ich werde sie ab und zu sehen und ich hoffe, Canny weiß zu schätzen, daß sie bei der Schwägerin ein Einzelhund mit Prinzessinenimage sein wird.
unsere Prinzessin Canny
Nachtrag im Juli 04: Canny wohnt nun seit fast 3 Monaten bei der Schwägerin und fühlt sich dort sehr wohl. Bald werden wir Canny das 1. Mal besuchen gehen und ich hoffe, sie freut sich uns zu sehen....

Nachtrag Dezember 2004: Nun haben wir Canny schon öfters besucht, sie freut sich immer, wenn wir kommen, sie fühlt sich als Prinzessin und Einzelhund sehr wohl und würde sicher nicht mehr tauschen wollen. 
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